24. Februar 2014

Immer an der Wand lang


Lärmschutzwand aus Beton an der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt (Foto: Sebastian Terfloth)
Man muss der Neuen Zürcher Zeitung, diesem kleinen großen Blatt, für die Veröffentlichung von zahlreichen Essays zu vermeintlich nebensächlichen und abseitigen Themen dankbar sein. Heute macht das Feuilleton mit einer ganzseitigen Kritik von Bernd Noack an den zahllosen Lärmschutzwänden entlang von Bahnlinien auf. Weil aufmüpfige Anwohner heute ihr Ruhebedürfnis auch gerichtlich erstreiten können, werde in vorauseilendem Gehorsam Schutzwall um Schutzwall errichtet, die dem Reisenden den Blickkontakt zur Umgebung nehmen und sensible Stadträume zerteilen: "Statt panoramatischem nur Tunnel-Blick. Statt inszenierter Landschaft nur die absolute Bildstörung und Augenblicke im Stroboskop-Stakkato. Statt Seelen-Balsam nur klaustrophobisches Zittern."

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