5. März 2014

Amnesie in grün: Die "Ballinufer"-Vision

Begeistert berichtet die örtliche Lokalpresse über einen Vorschlag der Hamburger Grünen, das Ufer der Binnenalster von einem Straßenraum zu einem Grünzug umzugestalten. Am Ballindamm sollen Fahrbahnen wegfallen und stattdessen ein Park entlang des Wassers entstehen. "Das Ballinufer kann mit seiner angenehmen Abendsonne zu einer der schönsten Erholungsflächen in Hamburg werden" lassen sie verlautbaren und damit man es auch ja versteht, werden bunte Zeichnungen voller Federball spielernder, schaukelnder und auf dem Rasen dösender Naherholungsuchender gezeigt.

"Ballinufer"-Vision der Grünen

Mir ist diese Idee ein Graus. Ich möchte nicht auch noch mitten in der Innenstadt mit der ohnehin an allen Ecken und Enden wuchernden Freizeitgesellschaft voller Casualweargrauen, Frisbeeattacken und Grillrauchvergiftung belästigt werden. Hamburg hat zahlreiche Parks in allen Stadtteilen, in denen man dem Müßiggang frönen kann. Warum ausgerechnet hier? Die Vision der Grünen zeugt vor allem von Populismus und ihrem alten Hass auf die Stadt aus Asphalt und Beton. Darüber hinaus ist sie ein Dokument fehlender Orts- und Geschichtskenntnis: Die Binnenalster mit ihren Kontor-, Waren- und Bürohäusern war traditionell städtisch, die Außenalster mit ihrem Alstervorland und dem Alsterpark immer ländlich geprägt. Es ist dieser Kontrast, der Hamburgs Zentrum so einzigartig macht. Ihn aus falsch verstandener Naturliebe zu egalisieren, in dem man alles eingrünt, passt in eine Zeit, in der alles, was grün auch automatisch gut ist. Hamburgs Charakter aber wird darunter leiden.

4. März 2014

Die konsumgerechte City - Stadtumbau durch Business Improvements Districts

Neue Stadtquartiere auf alten Brachen für die Aufsteiger und Etablierten, schicke Verwaltungsbauten für Großkonzerne und umgebaute Hafenspeicher für Kreativ-Startups, gewaltige Einkaufspassagen mit fünf Ebenen für die Shopper von nah und fern: Hamburg hat sich hübsch gemacht und in den vergangenen Jahren baulich viel dafür getan, das Gespenst der Stagnation zu verbannen. Einzig mit den öffentlichen Räumen tat man sich schwer. Zwar wurden in neuen Quartieren wie der Hafencity aufwändig gestaltete, attraktive Freiräume geschaffen, doch ansonsten gab es allenfalls Schlaglochbeseitigung oder neue Müllbehälter. Vor allem die Einzelhändler der Innenstadt waren erbost, weil das Umfeld in immer größerem Missverhältnis stand zu ihren schicken Läden und hochwertigen Waren. Das ist beileibe kein spezifisches Hamburger Problem: „Die Kommunen und andere Träger haben aufgrund der Knappheit öffentlicher Mittel ihre Aktivitäten im städtebaulichen, sozialen und kulturellen Bereich in den vergangenen Jahren insgesamt zurückgefahren. Eine Trendwende ist nicht zu erwarten. … Während die Probleme deutlich ansteigen, verringern sich die Möglichkeiten der Kommunen, die Entwicklung der Quartiere direkt oder indirekt positiv zu beeinflussen.“ (Stefan Kreutz, Thomas Krüger: Urban Improvement Districts: Neue Modelle eigentümerfinanzierter Quartiersentwicklung, Jahrbuch Stadterneuerung 2008, Berlin 2008)

BID Nikolaiquartier, Hamburg

Doch da die Hamburger Kaufleute traditionell ihre Geschicke gern selbst bestimmen, wollten sie sich mit diesem Niedergang nicht abfinden. So diskutierten sie bereits Mitte der 1990er Jahre über ein stärkeres Engagement der Grundeigentümer zur Stärkung der Standorte. Initiiert von der Handelskammer Hamburg bildeten sich erste lokale Interessensgemeinschaften. Dabei schaute man vor allem nach Nordamerika: In den USA und Kanada gab es seit den 1960er Jahren ein Modell zur Attraktivitätssteigerung von Einzelhandelsquartieren durch gemeinsame Investitionen der Gewerbetreibenden und Immobilieneigentümer: die Business Improvement Districts (BID). Doch ging es dort vor allem um eine Verbesserung von Sicherheit und Sauberkeit („safe and clean“) – eine Aufgabe, die hierzulande (noch) dem Staat im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge obliegt – stand für die Hamburger Geschäftsleute eine bauliche Verbesserung des Immobilienumfelds im Vordergrund, begleitet von Maßnahmen des Facility-Managements, des Marketings und der Lobbyarbeit. Nach einem Experten-Hearing in der Handelskammer 2003 wurde der Druck auf die Politik verstärkt, dafür einen gesetzlichen Handlungsrahmen zu schaffen. Die zeigte sich erfreut ob des privatwirtschaftlichen Engagements und so beschloss die Bürgerschaft bereits 2004 das „Gesetz zur Stärkung der Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gewerbezentren“.
 

BID Opernboulevard, Hamburg

Das BID-Grundprinzip lautet: Private Akteure erarbeiten ein Maßnahmen- und Finanzierungskonzept zur Entwicklung eines fest umrissenen Quartiers und stellen dies allen Eigentümern zur Abstimmung. Wenn nicht mehr als 30 Prozent der Eigentümer dem Antrag widersprechen, kann die Stadt das Areal zu einem Improvement District erklären. Dadurch werden alle Eigentümer zu einer Abgabe für die Verbesserungsmaßnahmen verpflichtet – Trittbrettfahren oder Verweigerung ausgeschlossen. Die Höhe des Anteils errechnet sich aus dem Einheitswert des Grundstücks, wobei es eine Belastungsgrenze gibt: Als Hebesatz für die Sonderabgabe dürfen maximal zehn Prozent der Einheitswerte im BID-Gebiet veranschlagt werden. Für die Beantragung eines BID sowie die Umsetzung der Maßnahmen wird ein Aufgabenträger, zumeist ein großer Baukonzern mit Erfahrung bei komplexen Projekten, ausgewählt. Die Aufsichtsbehörde kann den von ihm eingereichten BID-Antrag u.a. dann ablehnen, wenn öffentliche Belange oder die Rechte Dritter nicht ausreichend berücksichtigt wurden oder wenn das Konzept nicht geeignet erscheint, die Ziele umzusetzen. Das heißt, die Stadt hat gewisse, nicht eindeutig definierte Steuerungsmöglichkeiten. Im Anschluss schließen Stadt und Aufgabenträger einen Vertrag und die Umsetzung der zeitlich (zumeist auf drei bis fünf Jahre) begrenzten Maßnahmen beginnt. Hamburg war und ist bei den BIDs in Deutschland führend: Dem bundesweit ersten BID-Gesetz folgten rasch die ersten deutschen Innovationsquartiere: das BID Sachsentor in Bergedorf (2005, bereits abgeschlossen) und das BID Neuer Wall (2006) in der City, das bereits neu aufgelegt wurde. Gerade in der Innenstadt folgten zahlreiche weitere Maßnahmen wie die BIDs Hohe Bleichen / Heuberg, Passagenviertel und Opernboulevard. Einen quantitativen Sprung wird das 2014 startende BID Nikolai-Quartier bedeuten: Mit einem Investitionsvolumen von 9,4 Millionen Euro soll auf Initiative der Handelskammer ein gleich 15 Hektar großes Gebiet der Hamburger Altstadt zwischen Rathaus und St. Nikolai Kirche aufgewertet werden – das bislang größte europäische Innovationsquartier. Besonders umstritten ist das für 2014 geplante BID Reeperbahn, gegen das zahlreiche lokale Initiativen mobil machen. Die Stadt hat derweil 2008 das „Gesetz zur Stärkung von Wohnquartieren durch private Initiativen“ in Kraft gesetzt. Damit kann das Instrumentarium der Innovationsquartiere auch in Wohngebieten angewendet werden. Diese Ausweitung ist möglich geworden durch die Novellierung des BauGB im Jahre 2007, in der die rechtliche Grundlage geschaffen wurde für „private Initiativen zur Stärkung und Entwicklung von Bereichen der Innenstädte, Stadtteilzentren, Wohnquartiere und Gewerbezentren sowie von sonstigen für die städtebauliche Entwicklung bedeutsamen Bereichen“. Als eine der ersten Wohnquartiere soll die Großsiedlung Steilshoop zum HID (Housing Improvement District) werden.
 

BID Opernboulevard, Hamburg

Wie haben sich die BID-Maßnahmen ausgewirkt? In den Luxus-Einkaufsquartieren Neuer Wall und Hohe Bleichen / Heuberg wurde der öffentliche Raum der Klientel entsprechend aufgewertet: verbreiterte, granitgepflasterte Bürgersteige, hellerer Straßenasphalt, Terrakotta-Pflanzkübel, exotische Lebensbäume als Hingucker, extravagante Sitzbänke aus Messing… Hinzu kommen Marketingmaßnahmen wie Feste, Weihnachtsbeleuchtung und Werbepublikationen. Außerdem wurde am Neuen Wall eine Service-Gesellschaft engagiert, deren Personal den Straßenraum reinigt, für frisches Grün in den Pflanzkörben sorgt, Falschparker vertreibt und nötigenfalls die Polizei ruft. Hinzu kommen Sicherheitsleute, die morgens und abends Präsenz zeigen. Alles ist hübsch anzusehen, sauber und geordnet – und sticht dadurch (was ja Sinn der Sache war) aus dem eher abgewetzten, heterogenen und leicht schmuddeligen Umfeld der Reststadt heraus. Dies führt zur Frage, ob Hamburg dadurch nicht letztendlich wieder in wohlgestaltete, weil wohlhabende Viertel und arme, auch ästhetisch abgehängte Quartiere zerfällt. Und sind die Ziele, die die Immobilieneigentümer mit der Umgestaltung der „Innovationsbereiche“ verfolgen, nämlich die Ankurbelung ihrer Geschäfte, deckungsgleich mit dem Gemeinwohl? Die BID-Lobby spricht Klartext: „Damit aber steht zugleich fest, dass es bei den BIDs nicht vorrangig um ideelle Zweckverfolgung gehen kann. Vielmehr geht es ausdrücklich um eine Förderung der wirtschaftlichen Interessen der Beteiligten…“ (Andreas Schiefers, Rechtsbeistand der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e.V. in: cima direkt. Zeitschrift für Stadtentwicklung und Marketing, 3/2006) Die Stadtforscher der Hafencity Universität haben da Bedenken: „Die öffentliche Hand ist zudem dafür verantwortlich, … die Sicherstellung öffentlicher Belange sowie die Berücksichtigung gesamtstädtischer Ziele zu garantieren. Durch die Wahrnehmung der städtebaulichen Abstimmungspflicht der Kommune bei der erforderlichen Genehmigung … muss u.a. eine introvertierte und sozial selektive Entwicklung der Verbesserungsgebiete verhindert und einer Verschiebung von Problemen aus einem Urban Improvement District in einen anderen Stadtteil vorgebeugt werden“ (Andreas Schiefers, s.o.). Eine wichtige Erkenntnis. Nur wurde sie leider nicht im Hamburger BID-Gesetz berücksichtigt. Und ebenso wenig steht dort etwas darüber, auf welchem Weg man zu gestalterischen Lösungen kommt. Und so ist von Wettbewerben keine Spur. Stattdessen gibt es kleine Konkurrenzen, die nicht dem Wettbewerbsrecht unterliegen, oder es wird gleich direkt vergeben– ein Unding angesichts des hohen Guts, das da umgestaltet wird: unser aller öffentlicher Raum. Und noch Aspekt sei genannt: Zwar sind sich alle Fachleute einig, dass Improvement Districts immer eine Ergänzung („on top“) und kein Ersatz für die Aktivitäten der öffentlichen Hand im Rahmen der Daseinsvorsorge sein sollen, doch dafür müsste diese Grundversorgung erst einmal verbindlich definiert werden. Und: In Anbetracht aktueller kommunaler Finanzdebakel steigt der Anreiz zum Outsourcing staatlicher Aufgaben stetig.

Protestmotiv gegen den BID Reeperbahn der Initiative S.O.S. St. Pauli

Die Tatsache, dass jahrzehntelang vernachlässigte öffentliche Räume endlich saniert und gepflegt werden kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies getreu dem Motto „Wer zahlt, schafft an“ ausschließlich nach dem Gusto privater Grundeigentümer geschieht – mit dem Ergebnis der immer gleichen Granit- und Terrakotta-Ödnis. Wenn denn schon Kommunen und Länder sich auf diese Weise aus der Verantwortung zur Gestaltung und Pflege der öffentlichen Räume davonstehlen, müsste der Gesetzgeber zumindest stärkere Rahmenbedingungen vorgeben. Seine bisherige Haltung, die Ausgestaltung der Improvement-District-Gesetze den Ländern zu überlassen, reicht nicht aus. Eine Stadterneuerung und –entwicklung durch Private bedeutet eine Entstaatlichung auf sensiblem Terrain und bedarf genauer Regeln und scharfer öffentlicher Kontrolle, die sicherstellt, dass immer das Gemeinwohl im Vordergrund steht.
 

Claas Gefroi




3. März 2014

Die IBA in Wilhelmsburg – ein architektonisches Resümee


Diese Internationale Bauausstellung hat es Niemanden leicht gemacht. Nicht den Wilhelmsburgern, die durch den rasanten Umbau ihres Stadtteils verunsichert wurden. Nicht den Politikern, die sich Vorwürfen erwehren mussten, sich handelten gegen die Interessen der Wilhelmsburger und förderten die Gentrifizierung. Nicht den Journalisten, die von Theorieüberbau und Themenvielfalt überfordert waren. Nicht den Architekten, die sich manches Mal zwischen IBA, Bauherren und Nutzern zerrieben fühlten. Und auch nicht den IBA-Verantwortlichen, die sich des Öfteren in der unkomfortablen Position zwischen allen Stühlen befanden. Nun, da wieder Normalität in Wilhelmsburg einkehrt, wird man nüchtern resümieren können, was tatsächlich für die Elbinsel erreicht wurde.

 



Es dürfte, allen frühen Unkenrufen zum Trotz, eine ganze Menge sein. Auf der Habenseite schlägt zunächst einmal die Herausbildung eines neuen Zentrums für Wilhelmsburg zu Buche. Die Aktivierung und Umnutzung des riesigen Bereichs zwischen Wilhelmsburger Reichsstraße und Bahntrasse ist eine Maßnahme, deren Bedeutung sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch gar nicht abschätzen lässt. Wenn die Bundesstraße einmal auf das Gleisgelände verlegt ist, wird sich die Zerschneidung der Elbinsel verringern und ein völlig neues Siedlungsgebiet entstehen. So wie es jetzt schon die „Neuen Hamburger Terrassen“ zeigen, können neue Wohngebiete oder besser noch gemischte Quartiere in hervorragender Lage direkt am Inselpark (dem bisherigen IGS-Gelände) entstehen. Auch die IBA-Initiative zur Verbesserung der Bildungssituation war ein wichtiger Anstoß. Es sind Bildungseinrichtungen entstanden, um die man Wilhelmsburg beneiden wird. Natürlich beseitigt eine moderne Infrastruktur allein noch keine Benachteiligung in Bildung und Ausbildung, aber sie ist eine notwendige Voraussetzung, um dieses Problem zu lösen. Ein ebenso richtiger Ansatz der IBA war es, die lokalen Ökonomien mit Projekten wie dem Welt-Gewerbehof zu stärken; auf diesem Feld hätte man sich weitere Projekte gewünscht.

Weg vom Architekturzoo
Massiv wurde moniert, die IBA in Wilhelmsburg sei gar keine Bauausstellung im eigentlichen Sinne gewesen, da sie sich doch vorwiegend um Stadtentwicklung und Stadtplanung kümmere. Es ist dies eine sehr geschichtsvergessene Sichtweise, denn Charakter und die Zielsetzung der Internationalen Bauausstellungen haben sich bereits in den 1980er Jahren, genauer seit der „Altbau-IBA“ 1984-87 in Berlin gewandelt. Mit deren Leitbildern der „behutsamen Stadterneuerung“ und der „kritischen Rekonstruktion“ wurde ein auch architektonischer, vor allem aber städtebaulicher und planerischer Paradigmenwechsel eingeleitet, der noch heute bedeutsam ist. Und auch die IBA Emscher Park (1989-99), war weniger ein Architekturzoo als ein Mittel zum tiefgreifenden Strukturwandel einer ganzen Industrieregion. Dennoch, oder vielmehr gerade deshalb wurde sie in ihrer Wirkung als außerordentlicher Erfolg gefeiert – soziale, wirtschaftliche und stadtplanerische Fragen lassen sich nun einmal kaum mit Architektur allein beantworten. Die IBA in Wilhelmsburg hat vergleichsweise wenige architektonische Höhepunkte entwickelt, aber dafür Kräfte freigesetzt und Veränderungen ermöglicht, Allianzen geschmiedet und bürokratische Hemmnisse beseitigt – zum Wohle der Elbinsel. Vieles, was jetzt erreicht oder angeschoben wurde, beruht auf Forderungen der Wilhelmsburger, wie sie einst im Weissbuch Zukunft Elbinsel niedergeschrieben wurden.

Zentrale Achse von der BSU in den neuen Inselpark, ganz rechts: das Wälderhaus

Architektur als Opfer von Stadtentwicklung?
Ist durch die Fokussierung auf Stadtentwicklung und -planung die Architektur und der Städtebau unwichtig geworden, nur noch Mittel zum Zweck? Architekt Matthias Sauerbruch schrieb in der Wochenzeitung „Der Freitag“ über die Neue Mitte Wilhelmburg: „Im Augenblick scheint sie in erster Linie als Projektionsfläche guter Absichten zu dienen, Selbstversicherung einer Planer-Generation, die beim Gang durch die Institutionen recht sesshaft geworden ist.“ Sauerbruch kritisiert, alles sei „kleinteilig und so vielfältig, dass eine übergreifende Botschaft nicht auszumachen“ sei, die Musterausstellung wäre zwar „prinzipiell interessant, in einigen Fällen auch schön anzusehen, aber „eine Stadt ist hier nicht entstanden.“ Architektur sei „aus Sicht der Macher austauschbar“. Und Andreas Denk bemängelt in „Der Architekt“: Die Qualität der Architektur werde nicht thematisiert; die Neubauten seien bis auf wenige Ausnahmen „höchstens architektonische Mittelklasse ohne Risiko“. Sein Fazit: „Die politische Korrektheit, die das gesamte Projekt durchflutet – Multikulti, Energiewende, Metrozone – verfasst den Raum der Stadt als sozio-ökologische Notwendigkeit und lässt das architektonische Experiment als Einzelerscheinung zu, bestimmt es aber im Meer der „Maßnahmen“ und „Interventionen“ von vornherein als Marginalie – und damit als schad- und wirkungslos.“ Abgesehen von der völlig unangebrachten Polemik in Sachen „politische Korrektheit“ und „Multikulti“, mit der Denk die Bemühungen um ein besseres Miteinander und stärkere gesellschaftliche Teilhabe der Menschen aus über 100 Nationen diffamiert: Ist es denn tatsächlich so, dass in Wilhelmsburg Architektur und Städtebau als Träger von Innovationen zugunsten der Stadtentwicklung geopfert wurden?
Zugang vom S-Bahnhof zur "Mitte Wilhelmsburg" (rechts: Neubau der BSU)

Eine halbe Mitte
Nun, das Bild ist erheblich vielschichtiger als es die Vereinfacher weißmachen wollen – man nehme nur das neue Zentrum, die „Wilhelmsburger Mitte“ an der S-Bahnhaltestelle Wilhelmsburg. Natürlich: Der dort aufragende Neubau der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (Entwurf: Sauerbruch Hutton) ist architektonisch keine Offenbarung: Zu sehr ähnelt der Verwaltungsbau mit seiner buntgescheckten Keramikfassade dem Umweltbundesamt in Dessau, zu plakativ ist die Geste der vor- und zurückschwingenden Gebäudeflügel, zu konventionell ist das Innere mit seinen Einzelbürozellen. Städtebaulich macht das Ensemble aus Hochhaus und zwei Flügelbauten durchaus Sinn, weil es ein Entree und Raumkanten bildet. Und das eine große Behörde nach Wilhelmsburg verlegt wird und so 1.400 Arbeitsplätze und eine zusätzliche Nachfrage nach Waren, Dienstleistungen und auch Wohnungen in den wirtschaftlich schwachen Stadtteil bringt, ist letztlich höher zu bewerten als eine mittelmäßige Architektur. Demgegenüber ist die Bebauung auf der anderen Seite der Neuenfelder Straße entlang des Bahngrabens mit Ärztehaus, „Inselakademie“, Wohnhäusern und Altenheim zu kleinteilig und brav geraten. Einzig das „Wälderhaus“, ein Ausstellungs- und Tagungszentrum mit Hotel des Architekten Andreas Heller für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, sticht heraus. Das Thema Wald wird schon außen zeichenhaft durch eine mäandrierende, unbehandelte Lärchenholzfassade betont, in deren Nischen sich genauso wie auf dem begrünten Dach Flora und Fauna ansiedeln – das Haus als Biotop – übrigens auch im Inneren, denn der Hotel-Aufbau wurde komplett aus Massivholz errichtet, was ihm eine außerordentliche Behaglichkeit verleiht. Städtebaulich wurde durch die angedeutete halboffene Blockstruktur und die Nutzung der Erdgeschosse für den Einzelhandel durchaus eine urbane Figur gewählt, die jedoch darunter leidet, dass sie durch einen Grünstreifen und ein sakrosanktes Einfamilienhaus aus der Prä-IBA-Zeit vom anderen Teil der neuen „Mitte“ – der sogenannten „Bauausstellung in der Bauausstellung“ – abgetrennt bleibt.

Anspruch verfehlt? Die "Bauausstellung in der Bauausstellung" mit "Case Study Houses des 21. Jahrhunderts"

Prototypen zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Dort ist der Name Programm: In diesem „Herzstück“ will die IBA „Case Study Houses des 21. Jahrhunderts“ zeigen, Prototypen also, die zeigen, „wie wir in Zukunft bauen und wohnen“. Vier Themenfelder hat man identifiziert: Smart Material Houses (deren „intelligente Baustoffe“, das Gebäude auf Veränderungen reagieren lassen), Smart Price Houses (die kostengünstig anspruchsvollen Wohnraum schaffen), Hybrid Houses (langlebig dank Flexibilität und Nutzungsmischung) und die von Schenk Waiblinger entworfenen Water Houses in einem Regenwasser-Rückhaltebecken. Es ist dies eine Musterhaussiedlung, in der die Mehrfamilienhäuser entsprechend ihres Themas hintereinander aufgereiht stehen mit kleinen Vorgärtchen, etwas Wiese und einer Art Dorfanger drumherum. Wohlwollend könnte man sagen, dass der Städtebau nicht von den Gebäuden ablenkt. Offenbar bezogen die Masterplaner Jo Coenen & Co und agence ter die Siedlung auf den angrenzenden Inselpark, denn es sollte eine räumliche Verzahnung zwischen IGS und IBA erreicht werden. So ist statt eines quirligen Zentrums eine beschauliche Wohnidylle entstanden, die eher an das Stadtrandlagen erinnert. Was nicht gegen die Gebäude selbst spricht, von denen einige das Interesse wecken. Im Bereich der Smart Material Houses ist das „BIQ“ (Splitterwerk mit Arup GmbH, B+G Ingenieure und Immosolar) in aller Munde , weil die vorgehängte Glaselementfassade, in der Mikroalgen wachsen, die Erzeugung regenerativer Energie besonders anschaulich macht. Das Ganze wirkt jedoch gestalterisch unausgereift, umso mehr, als die anderen Hausseiten lieblos in Dämmungen eingepackt wurden.

Das BIQ "Algenhaus"
Wie komplexe Technik für ein energieerzeugendes Gebäude besser integriert werden kann zeigt „Smart ist Grün“(Zillerplus Architekten) mit seinem System aus Photovoltaik und Solarthermie, Isolierverglasungen sowie wärmespeichernden PCM-Vorhängen. Die Wohneinheiten im Inneren sind zudem teil- als auch erweiterbar. Der Woodcube (architekturagentur, nach einem Entwurf von IfuH Institut für urbanen Holzbau) nebenan überzeugt durch den konsequenten Einsatz von Holz als Baumaterial: Fassaden, Decken und Wände bestehen aus einer Massivholzkonstruktion, die frei von Leim, Lack und Holzschutzmitteln ist – ein angemessenes Ambiente für Lohas, CO2-neutral und recyclingfähig. Von den drei Hybrid Houses seien zwei genannt: Die „Hybride Erschließung“ von Bieling Architekten soll das Nebeneinander von Wohn- und Arbeitseinheiten mittels getrennter Erschließungen über ein Schachteltreppenhaus ermöglichen mit dem Effekt, dass sich die Nutzer der Wohnungen und Büros nirgendwo begegnen. Das „Hybrid House“ (beruhend auf einem Konzept für ein Vier-Richtungs-Haus von Brandlhuber und NiehüserS, Ausführung: KPW), besticht durch die Idee, in Maisonettewohnungen mittels unterschiedlicher Ausrichtung der Ebenen Licht aus allen Himmelsrichtungen einzufangen.

Selbstbauhaus "Grundbau und Siedler" (links) und "CSH Case Study Hamburg"
Angesichts des in vielen Städten immensen Bedarfs an bezahlbaren und dennoch nicht ärmlichen Wohnraum sind die Smart Price Houses von besonderem Interesse: Sehenswert ist, wie Fusi & Ammann Architekten mit dem „Case Study #1“ ein durch Modulbauweise und hohen Vorfertigungsgrad kostengünstiges Fertighaussystem entworfen haben, dass sich als freistehendes Stadthaus, Reihenhaus oder Blockrandbebauung einsetzen lässt. Auch das hölzerne „Case Study Hamburg“ (planpark Architekten, Entwurf: Adjaye Associates) erreicht durch einen hohen Vorfertigungsgrad eine Senkung der Baukosten. Da die einzelnen Module horizontal und vertikal miteinander verbunden werden können bieten die Grundrisse eine größtmögliche Flexibilität. Der „Grundbau & Siedler“ (BeL Sozietät für Architektur) fällt sicherlich am stärksten aus dem Rahmen des Üblichen, denn hier stand der Selbstbaugedanke im Vordergrund. Zunächst wurde nur der Grundbau aus Decken, Stützen und Kern erstellt. Im zweiten Schritt können die Bewohner, ausgerüstet mit einem Handbuch, ihre Wohnungen individuell errichten – selbst die Lage der Außenwände ist nicht vorgegeben. Die Kombination aus Vorfertigung und Selbstbau spart Kosten und lässt gestalterische Freiheiten – die, dem überaus gesitteten Äußeren nach zu urteilen, kaum ausgeschöpft wurden. Nicht nur hier ahnt man, dass in der „Bauausstellung in der Bauausstellung“ manches nicht so lief wie gedacht. Einer der Gründe ist im ungewöhnlichen Verfahren zu suchen: Zunächst reichten im Rahmen von Ideenwettbewerben Architekten Vorschläge ein, für die sie (oder die IBA) anschließend Bauherren suchte. Auf deren Wunsch hin wurden viele Entwürfe stark überarbeitet, manchmal kam auch nicht der ursprüngliche Architekt zum Zuge, sondern ein anderes, vom Bauherrn gewünschtes Büro. 

Die Neuen Hamburger Terrassen (im Bild die Häuser für eine Baugemeinschaft von LAN Architecture)

Ein Naturidyll in der Stadt
Ein anderes, deutlich positiveres Bild bietet sich abseits dieses Zentrums, so zum Beispiel am Schlöperstieg mit den „Neuen Hamburger Terrassen. Unmittelbar angrenzend an den Inselpark ist ein Wohnquartier entstanden, das zwar von einem eher konservativen städtebaulichen Ansatz geprägt ist, für die dort überwiegend angesiedelten Familien jedoch ein bezahlbares Wohnidyll in naturnaher Lage bietet. Zwischen Inselpark, einem naturbelassenen Entwässerungskanal und einer als intimer Spielstraße angelegten Zugangsweg liegen Mehrfamilienhäuser unterschiedlicher Architekten und Bauherren. Bemerkenswert ist der Mehrfamilienhausriegel des Architekturbüros Wallner mit fein detaillierten Betonplattenfassaden und zwölf Wohneinheiten unterschiedlicher Typologie, die von studentischem bis barrierefreien Mehrgenerationen-Wohnen alles ermöglichen. Südlich davon entstanden vier Häuser (LAN architecture) mit 33 Wohnungen für ein Baugemeinschaftsprojekt mit dem Schwerpunkt Mehrgenerationen-Wohnen. Hinter den strengen holzverschalten Fassaden sind ebenfalls Wohnangebote großer Bandbreite zu finden. Die unterschiedlichen Architekturen harmonieren gut und auf der kleinen, von Vorgärten arrondierten Anliegerstraße tobt sommers das Leben. Der Innovationsfaktor dieser Anlage hält sich in Grenzen, dafür ist das Zusammenspiel von ansehnlicher Architektur und orts- und zielgruppengerechten Städtebau gut gelungen.

Die modernisierte Arbeiterwohnsiedlung "Weltquartier"
Neue Chancen für alte Häuser
Wie man in die Jahre gekommene Arbeiterwohnsiedlung flott macht, zeigt das „Weltquartier“. Die einst für Werftarbeiter in den 1930ern errichteten Backsteinbauten des südlichen Reiherstiegviertels, heute im Besitz der städtischen SAGA, wurden (bei nur minimalen Mieterhöhungen) nicht nur energetisch saniert (wobei das alte Mauerwerk hinter Dämmungen verschwand und von zu gleichförmig wirkenden Riemchen ersetzt wurde), sondern auch quantitativ und qualitativ verbessert (kfs Architekten). Bemerkenswert ist hier das Verfahren: Nach einer intensiven Befragung und einem aufwändigen Partizipationsverfahren wurden zahlreiche Wünsche der aus aller Herren Länder stammenden Bewohner berücksichtigt: familiengerechtere Wohnungen mit mehreren kleineren und einem größeren Zimmer, Küchen mit Essplatz, großzügige Loggien etc. Auch der Außenraum wurde (Gestaltung: Sven Andresen) mit Mieter- und Gemeinschaftsgärten sowie einem neuem Quartiersplatz und einem Bewohnerpavillon (Architekten: Kunst und Herbert) ansprechend gestaltet. Auch hier ist keine Architektur- und Städtebaurevolution vollbracht worden, aber die Art und Weise, wie bei überschaubarem Budget ein Quartier auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten und Gemeinschaft gestiftet wurde, nötigt Respekt ab. Ergänzt wird das Quartier durch den „Welt-Gewerbehof“ (Architekten: Dalpiaz + Giannetti): Ein von lokalen, zumeist migrantischen Händlern genutztes, chaotisches Gewerbeareal wurde nicht, wie so oft, aus dem Wohngebiet heraus gedrängt, sondern mit einfachsten Mitteln und neuem Lärmschutz am Ort gehalten und aufgewertet: Flexibel als Werkstätten, Lager oder Büros nutzbare Boxen stehen unter einem gemeinsamenDach aus Polycarbonatplatten. So können die Händler und Handwerker bei jedem Wetter auch draußen werkeln, plaudern oder handeln – eine neue Chance für lokale Kleinbetriebe und ein wenig Südeuropa im hohen Norden. 

Der Energiebunker
„Stadt im Klimawandel“: Schein und Sein in der Nachhaltigkeit
Von den Projekten der „Stadt im Klimawandel“ ragt der „Energiebunker“, nicht nur im Wortsinne, heraus: Die Idee, den teilzerstörten Wilhelmsburger Flakbunker zu sanieren (HHS Planer + Architekten) und mit Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse- und Blockheizkraftwerk sowie riesigem Warmwasserspeicher zu einer „grünen Energiezentrale“ mit Café und Aussichtsterrasse umzuwidmen, ist durchaus innovativ. Der umgenutzte Bunker ist ein Symbolbau für das Projekt einer nachhaltigen Energieversorgung Wilhelmsburgs, gewiss, aber eines mit Substanz. Dagegen fällt der noch stadtbildprägendere „Energieberg“ deutlich ab. Die Idee, die nach Dioxinfunden stillgelegte und abgedichtete Mülldeponie Georgswerder zu renaturieren und mittels Windrädern zu einem Energieerzeuger zu machen, wurde bereits in den 1990ern umgesetzt - mit neuen Windkraftanlagen, einer Photovoltaikanlage und der Nutzung des Deponiegases vervollkommnete die IBA dieses Projekt lediglich. Einzig die Öffnung des Berges mittels Infozentrum (Konermann Siegmund Architekten) und Rundweg (Häfner/Jiménez) bedeutet hier einen substantiellen Fortschritt. 

Das Sprach- und Bewegungszentrum für neuartige Therapie- und Lernangebote
Bauen für die „Bildungsoffensive“
Viel zu wenig Beachtung fanden bislang die herausragenden Bildungsprojekte dieser Bauausstellung. Früh hat man erkannt, dass die Verbesserung der Bildungssituation für Kinder und Jugendliche, aber auch die der Erwachsenen von eminenter Bedeutung für die Aufstiegschancen der zumeist sozial benachteiligten Bewohner ist. Attraktive Bildungseinrichtungen sind zudem der Schlüssel um Familien von außerhalb der Elbinsel nach Wilhelmsburg zu locken. Zu nennen ist das „Haus der Projekte“ (Architektur: Studio NL-D) am Müggenburger Zollhafen, in dem Jugendliche handwerkliche Fähigkeiten erwerben und sich so auf das Berufsleben vorbereiten können. Die an eine Werft erinnernde Gestalt ist kein Zufall, denn im Inneren gibt es eine vollwertige Bootswerkstatt. Das der Verknüpfung von Sprach- und Bewegungsangeboten dienende „Sprach- und Bewegungszentrum“ (eins:eins Architekten) gibt sich außen (mit wunderbaren Recycling-Klinkern aus Brandenburg und bündig eingesetzten Fensterbändern) präzise und diszipliniert und innen farbenfroh und dynamisch. Die größte und programmatisch ambitionierteste Projekt ist jedoch das „Bildungszentrum Tor zur Welt“ von bof Architekten (Freiraumplanung: Breimann & Bruun), in dem, nach einem Planungsverfahren mit einer ungewöhnlich weitgehenden Bürgerbeteiligung, verschiedenste Bildungs- und Beratungseinrichtungen zusammengefasst und vernetzt wurden. Die miteinander verbundenen Bauten sammeln sich um eine (über eine öffentliche Straße reichende!) Agora und lassen so an einen Dorfanger denken. Das Innere ist wunderbar offen und multipel nutzbar: Die mäandrierenden Flure eignen sich mit eigens angefertigten Bänken, Tischen und Liegen auch zum Lernen, Präsentieren, Spielen; die Klassenräume wirken dank großer, tief heruntergezogener Fenster hell und freundlich. Die eigentliche Innovation ist aber die Verbindung von sich ergänzenden und befruchtenden Bildungs-, Weiterbildungs- und Beratungsangeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an einem Ort. Dies macht das „Tor zur Welt“ zu einem Bildungszentrum mit Vorbildcharakter.

Das Bildungszentrum "Tor zur Welt" fasst zahlreiche Bildungs- und Beratungsangebote zusammen
Eine IBA ist mehr als Architektur
Die IBA Hamburg hat durchaus zahlreiche innovative und gestalterisch herausragende Gebäude hervorgebracht. Der überzogene Anspruch von Kritikern jedoch, eine Bauausstellung müsse aus lauter Experimentalbauten und Fortschrittsfanalen bestehen, geht an der Wirklichkeit vorbei. Heutige IBA’s haben gänzlich andere Aufgaben und Ziele als frühere. Sie sind zu einem Mittel der Stadtentwicklung geworden, weil sie Ressourcen mobilisieren und so einen großmaßstäblichen Stadtumbau in neoliberalen Zeiten überhaupt noch möglich machen. Oberstes Ziel dieser IBA war es, mit vielfältigen (auch baulichen) Mitteln einen sozialen Wandel in diesem lange stigmatisierten und vernachlässigten Stadtteil einzuleiten. Dies hat sie geschafft, das werden die nächsten Jahre zeigen. Eine Marginalisierung der Architektur kann ich darin nicht erkennen.

Claas Gefroi

Ich danke den Fotografen herzlich für die Nutzung der Fotos. 
Alle Angaben im Text zu den Architekten beruhen auf Informationen der IBA Hamburg GmbH.